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Meinung: In Partylaune

LANGE NACHT DES SHOPPINGS

Warum die Berliner es lieben, kurz vor Mitternacht noch einkaufen zu gehen, werden wohl auch die Initiatoren der „Langen Nacht des Shoppings“ nicht erschöpfend erklären können. Egal – für die Händler ist nur eines wichtig: Das Angebot kommt bei jeder Neuauflage besser an. Mehrere hunderttausend Menschen waren in der Nacht zum Sonntag in den Geschäften unterwegs. Die Läden rund um die Berliner Gedächtniskirche wollen in den zusätzlichen vier Verkaufsstunden so viel Umsatz gemacht haben wie sonst an einem ganzen Tag. Anlass für die Einkaufsparty war die Zeitumstellung, doch eine Zeitenwende für den Handel war es noch nicht. Den aber hat Berlins Einzelhandel dringend nötig. 2003 war das zwölfte Jahr in Folge mit einem negativen Umsatzergebnis. Für die Branche ist es deswegen wichtig, die Attraktivität Berlins weiter zu erhöhen, um Touristen in die Stadt zu ziehen – auch durch Veranstaltungen wie das MitternachtShopping. Dass die Uhren in der Branche aber ganz unterschiedlich ticken, zeigte die von der Gewerkschaft Verdi unterstützte Klage einer Verkäuferin gegen die „Lange Nacht“. Millionen Menschen in Deutschland haben inzwischen veränderte Arbeitszeiten, doch die Verdi-Funktionäre beschwören alte Zeiten. 150 000 Menschen besuchten allein das Kaufhaus KaDeWe, das erst nach dem Gerichtsstreit teilnehmen durfte: Das hat auch die Arbeitsplätze dort sicherer gemacht. gn

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