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Islamstudien: Wissenschaftlicher Segen

Was der Wissenschaftsrat an diesem Montag zum Thema Islam an deutschen Hochschulen sagen wird, ist vernünftig, nötig, richtig. Und gar nicht neu.

Dass die wissenschaftliche Ausbildung von Theologen, Religions- und Universitätslehrern ein Muss ist, wenn der deutsche Islam aus den Hinterhofmoscheen herauswachsen soll, ist oft betont worden. Geändert hat sich bisher wenig. Gebetsmühlenartig wurde darauf verwiesen, dass der Islam nicht ins deutsche Religionsverfassungsrecht passe, das für die Kirchen erdacht worden sei und deshalb für den Islam nicht tauge. Diesen Ausweg dürften die Hochschulfachleute künftig ein wenig vermauern und damit womöglich den Umsetzungsstau auflösen. Ausdrücklich empfehlen sie möglichst bunt zusammengesetzte Beiräte, die wie im Fall der christlichen Kirchen die Seite der Gläubigen vertreten sollen – so wie es alter deutscher Brauch ist, wenn theologische Professuren besetzt werden oder über Religionsunterricht an den Schulen zu entscheiden ist. Das ist eine pragmatische Lösung, vielerorts schon erprobt, die bundesweit zum Königsweg werden könnte. Immerhin hat sie jetzt die Autorität des wichtigsten wissenschaftspolitischen Gremiums in Deutschland. Dies hätte Folgen für die ganze Gesellschaft. Die Debatte um den Islam ist derzeit noch viel zu oft ein Stellungskrieg um Vorurteile. Eine deutsche islamische Theologie und Religionswissenschaft könnte die Latte endlich höher legen. ade

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