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Meinung: Isoliert, ignoriert

Wäre Nordkorea ein normales Land, müsste man sich wegen der Kriegswarnungen aus Pjöngjang Sorgen machen. Am Dienstag drohte das Regime mit einem militärischen Erstschlag gegen Südkorea und die USA.

Wäre Nordkorea ein normales Land, müsste man sich wegen der Kriegswarnungen aus Pjöngjang Sorgen machen. Am Dienstag drohte das Regime mit einem militärischen Erstschlag gegen Südkorea und die USA. Doch Nordkorea ist kein normales Land. Seit einem halben Jahrhundert gaukelt das Regime der Kim-Familie den Menschen vor, dass ihr Land am Rande eines Kriegs stehe. Das Volk wird in ständiger Alarmbereitschaft gehalten, die Bewohner Pjöngjangs regelmäßig in die Bunker geschickt. Der „liebe Führer“ Kim Jong Il, der seine Macht vom Vater erbte, weiß natürlich, dass er eine militärische Auseinandersetzung mit den USA nie gewinnen würde. Seine einzige Macht besteht in der Abschreckung: Nordkoreas Raketen könnten im Kriegsfall Millionen Menschen in Südkorea töten. In Wirklichkeit will Kim verhandeln. Mit seinen Atomdrohungen und Raketenplänen will er Washington zur Aufnahme bilateraler Friedensverhandlungen zwingen, die das Land aus der wirtschaftlichen Isolation führen sollen. Bislang lehnt die US-Regierung direkte Gespräche mit Pjöngjang ab. Doch je länger Washington Kims Säbelrasseln ignoriert, desto größer wird die Gefahr, dass die Kriegsdrohungen eines Tages Realität werden.maa

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