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Meinung: Israel: Das kleinere Übel

Israel wird im nächsten Frühjahr wählen und der Gegenkandidat zu Ministerpräsident Ehud Barak wird Benjamin Netanyahu heißen, nicht Ariel Scharon. Sein riesiger Schlagschatten über der nahöstlichen Szenerie ist in Auflösung begriffen.

Israel wird im nächsten Frühjahr wählen und der Gegenkandidat zu Ministerpräsident Ehud Barak wird Benjamin Netanyahu heißen, nicht Ariel Scharon. Sein riesiger Schlagschatten über der nahöstlichen Szenerie ist in Auflösung begriffen. Das sind die Auswirkungen des überraschenden Schachzuges Baraks, der den Rechtsaußen Scharon bloßstellte, indem er eine einmonatige Gnadenfrist mit der ultrareligiösen Shas-Partei einer längeren Kooperation mit dem Likud vorzog. Scharon hat damit seine Zukunft hinter sich. Barak entzog ihm schlichtweg seine letzte Chance, sich über einen Regierungsbeitritt zum Likud-Spitzenkandidaten zu qualifizieren. Barak hat Israel damit einen außerordentlich großen Dienst erwiesen, denn Scharons Regierungsbeitritt wäre in der ganzen Welt und insbesondere bei den Palästinensern als endgültige Absage an den Friedensprozess verstanden worden. Baraks Entscheidung, sich auf das von der religiösen und absolut unzuverlässigen Shas-Partei angebotete "parlamentarische Sicherheitsnetz" zu verlassen, ist zwar innenpolitisch verheerend, trotzdem: Baraks mutiges Vorgehen muss als bester Ausweg aus der Krisensituation bewertet werden - wenn auch nur von kurzfristiger Natur.

cal

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