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Meinung: K wie Krise

Einen großen Tag des Parlamentarismus haben wir da gestern nicht erlebt. Zu oft war von Zwang die Rede, und es war zu viel Taktik im Spiel.

Einen großen Tag des Parlamentarismus haben wir da gestern nicht erlebt. Zu oft war von Zwang die Rede, und es war zu viel Taktik im Spiel. Aber ein besserer Tag der parlamentarischen Rede, das war es schon. Über Fischer, Merz, Westerwelle und Glos konnte man lachen oder weinen, sich ärgern, freuen oder wundern. Allenfalls der Kanzler selbst, um den sich alles drehte, blieb ein wenig blass. Er überließ es sogar seinem Außenminister, einen wirtschaftspolitischen Schwenk der Regierung einzuleiten. Bisher kommentierte Schröder alle deprimierenden Zahlen, Daten und Fakten mit einem strahlenden Gesicht und den Worten "Wird schon wieder!". Fischer sprach dagegen gestern zum ersten Mal offen von einer Weltwirtschaftskrise. So etwas sagt man nicht gerne, weil Wirtschaft ja auch viel mit Vertrauen zu tun hat. Andererseits kommt Schröder dieser Teil der Fischer-Rede ganz gelegen. Wie soll ein deutscher Kanzler während einer Weltwirtschaftskrise die Zahl der Arbeitslosen drastisch senken können? Und ist es nicht schon ein Riesenerfolg, dass es unter solchen Bedingungen nicht viel mehr Arbeitslose gibt als bei Kohl? So hat es Fischer intoniert. Schröder wird es gerne aufnehmen. Wir werden es noch oft hören in den nächsten Monaten bis zur Bundestagswahl.

lom

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