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Meinung: Katalanische Klopse

Welches mag das meistgehasste Unternehmen der Welt sein? Exxon?

Welches mag das meistgehasste Unternehmen der Welt sein? Exxon? Monsanto? Geht man nach dem Getöse der Gegner, ist es ohne Frage McDonald’s. Das Unternehmen macht zwar nichts, als Klopse zu braten, tappt dabei aber garantiert in jede Falle. Die Eröffnung eines Ladens an der spanischen Treppe in Rom 1986 war noch harmlos, denn die Italiener sind ja grundsätzlich vernünftige Menschen. Nun aber hat sich der Konzern in Südfrankreich mit katalanischen Nationalisten angelegt und einen „McCataluna“ in spanischer Schreibweise kreiert, der zu allem Überfluss auch noch mit andalusisch betitelter Costadel-Sol-Sauce zubereitet wird. Ein kleiner Scherz für eine Frittenbude – aber eine politische Katastrophe für den großen bösen US-Konzern, der nun zurückrudert und die Schreibweise brav ins Katalanische geändert hat: „McCatalunya“ heißt das Ding nun. Ob das noch hilft? Vermutlich holen sich die durchgedrehten französischen Bauern, die ja schon 1999 eine McDonald’s-Filiale plattgefahren haben, längst Rat bei der Eta, was denn gegen so flagrante Hispanisierungsattacken zu tun sei. Seltsamerweise hat noch nie jemand gegen die Verschmelzung, beispielsweise, von katalanischer und spanischer Musik demonstriert. Aber dafür ist ja auch nicht McDonald’s zuständig.

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