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Meinung: Kein Kölsch in Gorleben

SCHWARZ–GRÜNE GEDANKENSPIELE

Mag sein, dass am Rhein die Uhren anders gehen. Dass sich mit Karneval und Kölsch Brücken bauen lassen über die MilieuGräben, die Schwarze und Grüne (noch) trennen. Mag also sein, dass der nordrhein-westfälische CDU-Chef Rüttgers mit seinem sehr lauten Nachdenken über schwarz-grüne Gemeinsamkeiten eine realistische Alternative zur Klüngelwirtschaft der regierenden SPD auftut. Und, wenn im größten Bundesland NRW mal Schwarz-Grün regierte, dann könnte das durchschlagen auf den Bund. Wenn. Nur sind in NRW in absehbarer Zeit keine Wahlen, die Grünen werden nicht ohne Not die Regierung verlassen, und die SPD wird in diesen Zeiten die Koalition bestimmt nicht platzen lassen. Wahlen sind aber im Nachbarland Niedersachsen. Rüttgers hat also vielleicht ausgesprochen, was Niedersachsens CDU-Chef Wulff nicht offen sagen mochte: Die Grünen sollen ihm ins Regierungsamt helfen, wenn es mit der FDP nicht reicht. In Hannover jedoch gibt es keinen Karneval und kein Kölsch, dafür Gorleben. Und über die Gräben, die der Kampf um das Atomlager dort gerissen hat, führen keine Brücken. Selbst wenn die niedersächsische Grünen-Spitze ein Bündnis mit der CDU anstrebte – wofür es gute Argumente gäbe –, die Basis würde ihr nicht folgen. Niemals. So bleibt Rüttgers Vorstoß vorerst: nett. Aber folgenlos. svs

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