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Meinung: Keinen blassen Schimmer

„Vier von fünf Studienanfängern im Fach Mathematik geben auf“ vom 1. Oktober Betroffen ist nicht allein der Studiengang Mathematik, sondern darüber hinaus eine große Anzahl von natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fächern, in denen gute mathematische Grundlagenkenntnisse unentbehrlich sind.

„Vier von fünf Studienanfängern im Fach Mathematik geben auf“ vom 1. Oktober

Betroffen ist nicht allein der Studiengang Mathematik, sondern darüber hinaus eine große Anzahl von natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fächern, in denen gute mathematische Grundlagenkenntnisse unentbehrlich sind. Die heutigen Studienanfänger stehen vor Anforderungen, denen die Mehrzahl von ihnen gar nicht gewachsen sein kann. Ich habe auch als Dozent für Ingenieursmathematik mehrfach ratlos vor Übungsaufgaben gesessen, die von Erstsemestern an Universitäten gelöst werden sollten.

Dass 80 Prozent eines Diplomstudienganges das Studium vorzeitig beenden, liegt eindeutig nicht an den Studenten, sondern daran, dass die Grundlage humanistischer Tradition dem universitären Lehrbetrieb abhandengekommen ist. Infolgedessen haben sich die universitären Fachvertreter in einem Fachjargon eingeigelt, den normal veranlagte und vorgebildete junge Menschen nicht anders als einen Albtraum wahrnehmen können. Wenn die Universität selbst nicht fähig ist, sich dem hier aufgezeigten Problem zu stellen, so wird sich über kurz oder lang die Politik dazu verpflichtet sehen, zum Schutze der studierwilligen Jugend einzugreifen und vermehrt adäquate Studienmöglichkeiten außerhalb der Universitäten zu schaffen.

Dr. Joachim Frisius, Berlin-Lichterfelde

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