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Kinderlärm: Kreischsägen

Nichts gegen Kinder, aber leise sollen sie sein. Dabei sind die Erwachsenen die größten Krachmacher.

Ein Vater wird zur Zahlung von Bußgeld verurteilt, weil das Klavierspiel seiner Tochter die Nachbarn nervt. Und auf dem Bolzplatz vor einem Berliner Jugendgästehaus darf wegen des Lärms nur noch zweimal im Monat Fußball gespielt werden. Nichts gegen Kinder, aber leise sollen sie sein. Gerade Großstadtbewohner haben ein Bedürfnis nach Ruhe – mit gutem Recht, vor allem in den eigenen vier Wänden. Schließlich gibt es hier sonst so wenig Stille. Aber die größten Krachmacher in der Stadt sind ja wohl die Erwachsenen und nicht spielende Kinder. Wer dreht abends um zehn im Haus die Stereoanlage auf? Wer sitzt draußen vor der Kneipe und plaudert spät bei klingenden Gläsern? Wer lässt zum Volksfestabschluss – und mit behördlicher Ausnahmegenehmigung – gern nachts noch ein Feuerwerk krachen oder dröhnt mit defektem Auspuff im kleinen Gang durchs Wohngebiet? All das sind Anlässe, die Kinder abends regelmäßig aus dem Schlaf reißen. Und auch an den gesundheitlichen Folgen der permanenten Lärmbelästigung tragen Kinder schwerer als Erwachsene. Bevor sich also die Großen über den Krach der Kleinen beschweren, sollten sie lieber selber etwas leiser treten. wie

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