zum Hauptinhalt

Meinung: Kleine Hilfe

DIE BAUERN UND DIE DÜRRE

Vor einem Jahr hat der Deutsche Bauernverband Nothilfe gefordert, weil die Flut das Getreide ertränkt hatte. In diesem Jahr fordert der Verband Nothilfe für die Bauern, weil das Getreide am Halm vertrocknet ist. Muss der Staat denn immer einspringen, wenn es den Bauern schlecht geht? Nein, das muss er nicht immer. Aber die Dürre trifft die Bauern vor allem im Osten Deutschlands deshalb hart, weil sie schon lange kein „normales“ Jahr mehr hatten. Der Bauernverband rechnet auf einzelnen Standorten mit Ernteausfällen bis zu 80 Prozent. Fällt die Ernte aus, können Betriebe im Osten ihrer Belegschaft schon im September keine Löhne mehr überweisen. Deshalb ist die Forderung, den Bauern ihre Subventionen früher auszuzahlen, oder ihnen die Pacht auf Bundesflächen zu stunden, nicht überzogen. Niemand kann Interesse daran haben, die Bauern in den Ruin zu treiben. Deshalb sollte sich die Agrarministerin in Brüssel für solche unbürokratischen, nicht zu teuren Hilfen einsetzen. Allerdings werden sich die Bauern daran gewöhnen müssen, dass sie nur noch selten „normale“ Jahre haben werden. Und ohne Hilfe auskommen müssen. Der Klimawandel hat längst begonnen. deh

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false