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Meinung: Kleines Happy End

Für Rot-Grün konnte es besser kaum kommen: Pünktlich zur Vertrauensabstimmung scheint der Krieg in Afghanistan entschieden und sind die deutschen Geiseln frei. Ein Happy End wie in Hollywood-Kriegsfilmen alter Machart: So unwirklich-fantastisch wirkt das glückliche Überleben der "Shelter Now"-Helfer.

Für Rot-Grün konnte es besser kaum kommen: Pünktlich zur Vertrauensabstimmung scheint der Krieg in Afghanistan entschieden und sind die deutschen Geiseln frei. Ein Happy End wie in Hollywood-Kriegsfilmen alter Machart: So unwirklich-fantastisch wirkt das glückliche Überleben der "Shelter Now"-Helfer. Man hatte sie doch längst aufgegeben. Sie galten als erste Opfer der US-Bombenangriffe. Wer wollte nach dem 7. Oktober darauf setzen, dass sie unversehrt freikommen? Am Ende hat wohl gerade der militärische Druck ihnen die Freiheit geschenkt. Auf die Flucht aus Kabul hatten die Taliban ihre Geiseln noch mitgenommen; als sie überstürzt auch aus Ghasni flüchteten, mussten sie die Geiseln im Gefängnis zurücklassen. Ein kleines Wunder - und für Hilfsorganisationen wie "Shelter Now" ein Anstoß, weniger sorglos mit den Gefahren für ihre Helfer in fremden Kulturen und Kriegsregionen umzugehen. Noch etwas hat dieses Happy End mit dem in Filmen gemeinsam: Man darf es nicht für die ganze Wahrheit nehmen. Es wäre eine Illusion zu glauben, auch der Krieg in Afghanistan und der Kampf gegen den Terror seien bereits an ihrem glücklichen Ende angekommen.

cvm

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