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Meinung: Klimaschutz: Heiße Sache

Die Sanitäter können ihre Hoffnungen begraben. Die Chancen, den Kyoto-Vertrag zur Bekämpfung der globalen Erderwärmung auch ohne die USA zu retten, tendieren seit dem Wochenende gegen Null.

Die Sanitäter können ihre Hoffnungen begraben. Die Chancen, den Kyoto-Vertrag zur Bekämpfung der globalen Erderwärmung auch ohne die USA zu retten, tendieren seit dem Wochenende gegen Null. Denn nun sind die Japaner ausgeschert. Ohne die Amerikaner werde er dieses Akommen nicht umsetzen, sagte Premierminister Junichiro Koizumi in Camp David, während Präsident George W. Bush zufrieden lächelte. Ausgerechnet Japan, wo das internationale Abkommen nach jahrelangen Verhandlungen 1997 unterzeichnet worden war, hat sich also auf die Seite der USA geschlagen. Die Europäer, die das Tauziehen um die Gunst Koizumis verloren haben, stehen nun vor einer unangenehmen Entscheidung: Geben sie den Kampf endgültig auf, fühlen sich all jene bestätigt, die der Meinung sind, insgeheim seien die Europäer froh über die ganze Entwicklung. Schließlich hätten sie selbst den Vertrag nicht ratifiziert, ihre Kritik an Bush sei heuchlerisch gewesen, sie hätten ihn lediglich als Sündenbock gebraucht. Den Kampf allerdings ohne die Amerikaner und Japaner fortzusetzen, wirkt ungefähr so, als würde eine Fußballmannschaft, die aus vier Spielern besteht, gegen sämtliche Herthaner antreten. Da ist es zumindest ein schwacher Trost, dass Bush in seinem eigenen Land wegen seines Starrsinns immer größere Probleme bekommt. In sämtlichen Umfragen, die die Umwelt thematisieren, schneidet er schlecht ab. Wer weiß? Was Europa nicht schafft, gelingt ja vielleicht dem amerikanischen Volk: Bush zum Umdenken zu bewegen.

mal

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