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Kongo und die UN: Vorführeffekt

Die UN-Friedenstruppe ist im Kongo-Konflikt hoffnungslos überfordert - obwohl sie die zahlenmäßig größte Mission der Vereinten Nationen darstellt. Die Situation beweist, die Mitglieder im UN-Sicherheitsrat müssen ihre Strategie überdenken.

Die UN-Truppe im Kongo ist die größte Mission der Vereinten Nationen – und heillos überfordert. Nicht nur, dass von den insgesamt 17.000 Soldaten aus Indien, Pakistan, Bangladesch, Uruguay und Südafrika in Nordkivu nur etwa 6000 den 10.000 Kämpfern von Rebellengeneral Laurent Nkundas gegenüberstehen. Ihre Aufgabe ist viel zu komplex. Die UN-Soldaten sollen die Bevölkerung schützen, Rebellen entwaffnen und Pufferzonen zwischen Milizen und Regierungstruppen schaffen. Doch erscheint allein schon die Unterstützung der kongolesischen Armee, einer aus ehemals verfeindeten Gruppen zusammengewürfelten Truppe, als nahezu unmöglich. Jetzt nur nach einer Verstärkung der Friedenstruppe zu rufen, hilft nicht weiter. Die Mitglieder im UN-Sicherheitsrat, die ein Ende der Kämpfe fordern, müssen ihre Strategie überdenken. Nkunda und seine Rebellen sind nicht die alleinigen Übeltäter in dem Konflikt. Auch die Regierung von Präsident Joseph Kabila und die Regierung in Ruanda müssen zur Verantwortung gezogen werden. Das Geld, mit dem sie die internationale Gemeinschaft unterstützt, sollte hier überzeugendes Druckmittel sein. cir

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