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Meinung: Konjunktur: Inflationsgefahr

Jetzt ist er wieder da, wo er im Herbst 2000 schon mal war. Die lahmende Konjunktur in Europa und die Überzeugung der Devisenhändler, dass es mit der US-Wirtschaft schneller wieder aufwärts geht, haben dem Euro herbe Tiefschläge versetzt.

Jetzt ist er wieder da, wo er im Herbst 2000 schon mal war. Die lahmende Konjunktur in Europa und die Überzeugung der Devisenhändler, dass es mit der US-Wirtschaft schneller wieder aufwärts geht, haben dem Euro herbe Tiefschläge versetzt. Gerade mal 0,86 Dollar ist er derzeit wert. Dabei hatten ihn die Experten in den Banken allmählich wieder auf dem Weg hin zur Parität gesehen. Nun stellt sich eher die Frage, ob der Euro dies je erreichen wird. Gut - dieser neuerliche Schwächeanfall ist keine Katastrophe. Die Exporte aus Euroland werden gegenüber US-Produkten preiswerter. Andererseits aber werden die Importe wieder teurer, vor allem Rohöl. Und damit Energie- und Kraftstoffpreise. Das wird die Inflation befördern, die im Mai in Deutschland auf 3,5 Prozent geschossen ist. Damit ist der Euro auch nach innen nicht mehr so stabil, wie es sich die Europäische Notenbank (EZB) wünscht. Beides - der schwache Euro und die hohe Inflation - macht weitere Zinssenkungen unwahrscheinlich. Bleibt die Frage nach Euro-Stützungen. Schließlich hatte die EZB auch im letzten Herbst am Devisenmarkt eingriffen. Doch sinnvoll wäre diese Intervention nur, wenn auch die Amerikaner, Japaner und Briten den Euro durch Aufkäufe stützen würden. Wichtiger für den Euro wäre also, wenn die Europäer (finanz-)politisch an einem Strang ziehen. Aber da zeigt Euroland weiter ein heterogenes Bild.

ro

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