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Meinung: Adolf Hitler war nicht allein

„Der jämmerliche Diktator“ vom 11. September 2004 In den letzten Wochen war „Der Untergang“ nicht nur das Medienspektakel für Cineasten.

„Der jämmerliche Diktator“ vom 11. September 2004

In den letzten Wochen war „Der Untergang“ nicht nur das Medienspektakel für Cineasten. Es berührte auch nicht nur vergangene und neue deutsche Generationen, sondern auch unsere weltlichen Nachbarn und Freunde. Dabei erntete dieser Film neben Zustimmung auch herbe Kritik, die, wie ich finde, meistens nicht berechtigt ist.

Es ist für ein jedes Volk natürlich, sich mit seiner Vergangenheit auseinander zu setzen. Die Franzosen sind bis heute interessiert und fasziniert von Napoleon, die Russen von Stalin und wir sollten uns erst recht mit der Person Adolf Hitlers befassen. Warum also die Verklemmung vieler deutscher Staatsbürger, sich diesem Thema ausführlicher zu widmen? Adolf Hitler war nie ein Mann, dessen Ansichten man teilen oder den man sich als Vorbild nehmen sollte. Das weiß jeder Mensch, der halbwegs gebildet ist. Von daher können wir mit gutem Gewissen seine Persönlichkeit in einem Film darstellen. Weder wird er darin von seinen Sünden freigesprochen, noch wird er in irgendeiner Weise verehrt.

Was mich positiv gestimmt hat an diesem Film, ist die Tatsache, dass der Zeigefingereffekt ausblieb. Da war ein kranker Hitler, da war ein Propagandaminister Goebbels, da waren alle Herren der letzten Stunde beisammen, die auf ihre Art und Weise die Grausamkeiten der nationalistischen Machtausübung durchgeführt haben. Es war nicht nur Hitler, der furchtbar regiert hat, denn er alleine hatte nicht genügend Macht, seine Vorstellungen durchzusetzen.

Florentin Camerer, Berlin-Wilmersdorf

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