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Meinung: Andere Metropolen machen vor, wie’s geht

„Gegen den Bundestrend: Weniger Fahrgäste bei der BVG“ vom 15. Januar Der Fahrgastschwund ist nun wirklich nicht überraschend.

„Gegen den Bundestrend: Weniger

Fahrgäste bei der BVG“ vom 15. Januar

Der Fahrgastschwund ist nun wirklich nicht überraschend. Ich bin zurzeit in New York, wo ich mit einer Wochenkarte für umgerechnet gut 16 Euro das Riesennetz der lokalen Verkehrsbetriebe (MTA) befahren kann. Die klimatisierten Busse und Bahnen fahren in kurzen Abständen rund um die Uhr, sind weitgehend sauber und graffittifrei. Alle U-Bahnstationen sind mit Personal besetzt, die Anwesenheit der auf den Verkehr spezialisierten Transport Police gehört wie selbstverständlich dazu. Videoüberwachung ist eine Selbstverständlichkeit. Jeder U-Bahn-Zug wird von zwei Mitarbeitern betreut. Schwarzfahren ist – insbesondere in den Hybrid(!)-Bussen – so gut wie unmöglich, denn jeder Fahrschein wird vor Fahrtantritt elektronisch kontrolliert. Liegt es vielleicht daran, dass sich die Fahrgäste ruhig und rücksichtsvoll verhalten? Lautes, provozierendes Gegröle und MP3-Berieselung sind jedenfalls nicht festzustellen. Die Busfahrer brauchen übrigens keine Trennscheiben, wie jetzt gerade in Berlin diskutiert, denn jede Attacke auf einen MTA-Mitarbeiter führt unweigerlich zu einer Haftstrafe, die bis zu sieben Jahren dauern kann.

Das sind Zustände, die vielleicht auch die Berliner bewegen würden, auf den Nahverkehr umzusteigen.

Jan Ackermann, Berlin-Wilmersdorf

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