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Meinung: Aufgeklärt – aber ahnungslos

„Aufklärung durch Pornofilme / Arche- Kinder sprechen über sexuelle Erfahrung“ von Claudia Keller vom 22. Juni Den Slogan vieler Jugend- und Frauenärzte: „Unsere Jugend ist aufgeklärt – aber ahnungslos“ sollten Gesundheits- wie Bildungspolitiker endlich ernst nehmen.

„Aufklärung durch Pornofilme / Arche-

Kinder sprechen über sexuelle Erfahrung“

von Claudia Keller vom 22. Juni

Den Slogan vieler Jugend- und Frauenärzte: „Unsere Jugend ist aufgeklärt – aber ahnungslos“ sollten Gesundheits- wie Bildungspolitiker endlich ernst nehmen.

Die Auswertung von 630 Fragebögen „Pass auf dich auf – teste dein Wissen“ (61 Fragen zu Pubertätsentwicklung und Sexualverhalten) unter Gymnasiasten der 9. und 10. Klassen zeigt teilweise katastrophale Resultate. Selbst Schüler von Bioleistungskursen (12. Klasse) wissen in hoher Prozentzahl nicht, warum Männer ihren Penis nach Samenergüssen säubern sollten (Vorbeugung gegen Infektionen mit Papillomaviren, also vor Krebs) oder wann eine Antibabypille trotz regelmäßiger Einnahme wirkungslos werden kann oder welche acht Punkte bei Gebrauch eines Kondoms beachtet werden müssen.

Oder warum ein Junge beim Geschlechtsverkehr „nicht aufpassen kann“ (Coitus interruptus ist häufigste Ursache ungewollter Schwangerschaften). Oder: Woran merkst Du eine sexuell übertragene Infektion? Wie würden die Ergebnisse erst unter Hauptschülern ausfallen?

Zeugungsunfähigkeit und Unfruchtbarkeit, sexuell übertragene Infektionen sowie Schwangerschaften nehmen bei Jugendlichen beängstigend zu. Gute Kenntnisse ließen Unglück und viele Schäden vermeiden.

Gespräche mit Jugendlichen in Praxis wie auch in Schulen (!) bestätigen voll den Eindruck, den Bernd Siggelkow in seiner „Arche“ gewonnen hat. Wirkungsvolle schulische Aufklärung versagt total. Konsequenzen von Bildungs- oder Gesundheitspolitikern?

Dr. Christoph Hilsberg,

Berlin-Lichterfelde

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