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Meinung: Banken: Nichts dazugelernt

„Keine Verpflichtung fürs Gemeinwohl“ vom 15. Januar„Banken, besonders private und börsennotierte Institute, haben keine Verpflichtung, das Gemeinwohl zu fördern“, sagte Alexander Dibelius, Deutschland-Chef der US-Investmentbank Goldman Sachs.

„Keine Verpflichtung fürs Gemeinwohl“ vom 15. Januar

„Banken, besonders private und börsennotierte Institute, haben keine Verpflichtung, das Gemeinwohl zu fördern“, sagte Alexander Dibelius, Deutschland-Chef der US-Investmentbank Goldman Sachs. Schon Ende September vergangenen Jahres hatte Dibelius bei der Konferenz Finanzplatz Frankfurt am Main geäußert, er verwehre sich gegen eine grundsätzliche staatliche Bevormundung des Sektors, etwa hinsichtlich Boni und Gehälter. In Deutschland, so Dibelius, werde derzeit unter dem Deckmantel einer Systemdiskussion eine gesellschaftliche Verteilungsdiskussion geführt, die bedauerlich sei. Wer Löhne staatlich festsetze, gehe tendenziell in Richtung Planwirtschaft.

Sieht Dibelius, wie viele seiner Kollegen, nicht, dass er mit einem „Weiter so wie bisher“ unsere soziale Marktwirtschaft gefährdet? Es hat den Anschein, als hätten die Banker und Finanzmanager als Verursacher der schlimmsten Finanz- und Wirtschaftskrisen nichts dazugelernt, nachdem die Steuerzahler die Banken retten mußten und jetzt die Verursacher der Krisen – wie in Großbritannien und in den USA – zu ihrer Bewältigung zur Kasse gebeten werden sollen. Die Besorgnis unseres Bundespräsidenten Horst Köhler, „dass sich die Finanzkrise wiederholen könnte“, hat nichts an Aktualität eingebüßt. Die nationale und internationale Politik ist nach wie vor gefordert, die Märkte zu regulieren und einen gerechten Ausgleich auf Kosten der Verursacher herbeizuführen!

Hans-Henning Koch, Berlin-Wannsee

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