zum Hauptinhalt

Meinung: Berlin sollte nicht zu Schilda werden

Zur Berichterstattung über Verzögerungen beim Bau des Großflughafens BBI Während sich die Inbetriebnahme des neuen Flughafens BBI erst einmal, vorläufig, um weitere ein bis drei Jahre verzögern dürfte, und das wird nicht das letzte Wort sein, will der Senat unbeirrt weiterhin Tempelhof in genau einem Jahr schließen und später auch Tegel. Nichts gegen einen repräsentativen Großflughafen.

Zur Berichterstattung über Verzögerungen beim Bau des Großflughafens BBI

Während sich die Inbetriebnahme des neuen Flughafens BBI erst einmal, vorläufig, um weitere ein bis drei Jahre verzögern dürfte, und das wird nicht das letzte Wort sein, will der Senat unbeirrt weiterhin Tempelhof in genau einem Jahr schließen und später auch Tegel. Nichts gegen einen repräsentativen Großflughafen. Aber ein Single-Airport für eine Mehrmillionenstadt, also ein einziger Flughafen, ist ebenso irrsinnig wie unsinnig. Viele Großstädte, von Paris über London bis Toronto, besitzen mehrere Flughäfen. Klaus Böger, ehemaliger Schulsenator und einer der zahllosen Luftverkehrsexperten des Senats, hat einmal gesagt: Sechs Landebahnen in einer Stadt sind viel zu viel. Zurzeit aber kämpft München um die dritte Landebahn und Frankfurt am Main ringt um die vierte. Ich mache darauf aufmerksam, dass bei einem Zwischenfall auf einer Landebahn nicht nur die für mindestens einen Tag gesperrt wird, sondern der gesamte betroffene Flughafen. Dann dürfen die Berliner in Leipzig oder Hannover landen. Und wenn Schönefeld erst einmal Single-Airport ist, haben die Bewohner der westlichen und nördlichen Stadtteile, der westlichen Mark Brandenburg und die Mecklenburger bis zu dreieinhalb Stunden Anreisezeit, um dann in sechsundvierzig Minuten nach München zu fliegen. Berlin sollte nicht zu Schilda werden. Berlin darf nicht seine eigene Infrastruktur zerstören.

Horst Pillau, Berlin-Schöneberg

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false