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Meinung: Damals kann nicht heute sein

„Neues Ranking, alter Erbstreit / In der Schanghai-Liste fehlen die FU und die HU weiter. Sie konnten sich über die alten Berliner Nobelpreise wieder nicht einigen“ von Anja Kühne vom 13.

„Neues Ranking, alter Erbstreit / In der Schanghai-Liste fehlen die FU und die HU weiter. Sie konnten sich über die alten

Berliner Nobelpreise wieder nicht einigen“

von Anja Kühne vom 13. August

Ich habe mir die Methodik des Center for World-Class Universities der Shanghai Jiao Tong University vor mehreren Jahren erstmals angesehen, als die Freie Universität Berlin es mit Hilfe der ihr allein zugeschriebenen Nobelpreisträger unter die ersten 200 geschafft hatte; die Humboldt-Universität war mit Recht sauer.

Das Verfahren zur Aufstellung der Rangliste hat sich bis heute nicht wesentlich geändert und ist ausgesprochen schwachsinnig. Bei der Beurteilung von 1200 Universitäten weltweit tragen die wenigen Gewinner von Nobelpreisen in Medizin, Physik, Chemie und Wirtschaft und Field Medals in Mathematik als ehemalige Studenten (zurück bis zum Jahr 1901) oder als Professoren (zurück bis zum Jahr 1911) sage und schreibe 30 Prozent zur Wertung bei! Bei drei von vier Bewertungskriterien (Qualität der Ausbildung, Qualität der Fakultätsmitglieder, Forschungsleistung, insgesamt 90 Prozent des Bewertungsgewichts) wird zudem nicht für die Größe der Hochschule korrigiert, die Leistung je Wissenschaftler geht als viertes Kriterium nur mit zehn Prozent ein.

Größe und Geschichte einer Universität sind doch keine Kriterien für ihre Qualität in der Gegenwart.

Prof. Dr. Dieter Böning,

Berlin-Lichterfelde

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