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Meinung: Der Staat beeinflusst die Wahl des Lebensmodells

Betrifft: „Familienpolitik gegen die neue Mitte“ vom 5. Oktober 2002 Ich lebe unverheiratet mit meiner Lebensgefährtin, die ebenfalls berufstätig ist (mit geringerem Einkommen als ich), und unserem gemeinsamen Kind zusammen in einem Haushalt.

Betrifft: „Familienpolitik gegen die neue Mitte“ vom 5. Oktober 2002

Ich lebe unverheiratet mit meiner Lebensgefährtin, die ebenfalls berufstätig ist (mit geringerem Einkommen als ich), und unserem gemeinsamen Kind zusammen in einem Haushalt. Den Splitting-Vorteil könnte ich nur dann genießen, wenn ich heirate. Der Staat übt also bereits mit dem Splitting Einfluss auf die „Wahl des Lebensmodells" aus, denn nur die Verheirateten werden begünstigt. Zum Zweiten wird mit dem Ehegattensplitting das Ziel verfolgt, die Frau in ihre ursprüngliche Rolle zurückzudrängen. Konkret: Die Frau gehört an den Herd und soll sich um die Kinder kümmern. So bestehen für eine nicht berufstätige verheiratete Frau keine Anreize, eine Beschäftigung aufzunehmen, denn sie würde über das Splitting mit höheren Steuern bestraft werden.

Aus meiner Sicht wäre es sinnvoll und auch gerecht, wenn das Ehegattensplitting vollständig abgeschafft wird. Alternativ dazu sollte ein Familiensplitting eingeführt werden, bei dem die steuerliche Begünstigung unabhängig von der Form des Zusammenlebens allein auf das Vorhandensein von Kindern abgestellt wird.

Andreas Schneider, Berlin-Friedenau

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