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Meinung: Deutsche Geschichte I

Zum Interview mit Lothar de Maizière vom 3. August Nach Lesen des Gesprächs mit Herrn de Maizière kann man über die Ausführungen eines humanistisch geprägten Menschen nur den Kopf schütteln.

Zum Interview mit Lothar de Maizière

vom 3. August

Nach Lesen des Gesprächs mit Herrn de Maizière kann man über die Ausführungen eines humanistisch geprägten Menschen nur den Kopf schütteln.

Ich greife eine Aussage heraus, weil ich sonst mehrere Seiten zu Papier bringen müsste: „Es gab in der DDR vielleicht zwei Prozent Opfer und vielleicht drei Prozent Täter.“ Diese Verniedlichung des verbrecherischen DDR-Regimes ist ungeheuerlich. Nur ein Mauertoter wäre einer zu viel gewesen. Hat de Maizière bei seinem absurden Rechenexempel vergessen, dass mehrere Millionen Menschen die DDR verlassen haben. Sie wären, wenn sie nicht unerträglich drangsaliert worden wären, sicherlich lieber in ihrer angestammten Heimat, bei ihren Familien und Freunden geblieben. Unter welche Prozentzahl fallen diese Menschen?

Im Übrigen sollte Herr de Maizière bedenken, wenn ihm jemand „aus dem Westen“ seinen Lebenslauf erklären will, dass darunter auch viele Flüchtlinge aus der DDR, Berlin (Ost) und der Ostzone sind, die im Gegensatz zu ihm nicht vergessen haben, wie der real existierende Sozialismus aussah, nämlich menschenverachtend.

Über die zerrissenen und getrennten Familien im Westen unseres Landes, insbesondere unserer Stadt verliert er kein Wort, im Gegenteil, er moniert deren Kritik, das jedoch sind auch Opfer und zwar welche, die niemals vergessen werden.

Hubertus Benner, Berlin-Wilmersdorf

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