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Meinung: Die Mediziner sind machtlos

Betrifft: Die Ärztelobby Man liest viel über die mächtige Ärztelobby, und dass sie Reformen im Wege stünde. Aber wer ist diese Ärztelobby?

Betrifft: Die Ärztelobby

Man liest viel über die mächtige Ärztelobby, und dass sie Reformen im Wege stünde. Aber wer ist diese Ärztelobby? Sind es die Ärzte, die vor einem halben Jahr eine Demo für „Kostenerstattung statt inflationäre Punkte“ durchführten, an der sich 150 Ärzte beteiligt haben? Oder ist es die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), deren Chef RichterReichhelm kürzlich Dienst nach Vorschrift „angedroht“ hat und dafür vor die Bundesministerin zitiert wurde. Sie belehrte ihn dort in etwa so: „Du hast zwar eine Menge Pflichten, aber keine Rechte. Also halt die Schnauze, sonst gibt es Saures!“ Eine beeindruckend machtvolle Lobbyisten-Organisation, diese KBV, eine Anstalt öffentlichen Rechts, die faktisch dem Ministerium unterstellt ist. Wenn jemand von Angestellten des öffentlichen Dienstes „Dienst nach Vorschrift“ verlangen würde, könnten wir am nächsten verkaufsoffenen Samstag auf dem Kurfürstendamm sicher eine Verdi-Oper mit 40 000 Sängern beklatschen.

Macht weiter so, Politiker aller Farben. Tut etwas gegen die „Ärzteschwemme in den Krankenhäusern“ und die „Überversorgung mit Arztpraxen“ in diesem Land. Der Erfolg ist garantiert. Ich hoffe, Ihr habt berücksichtigt, dass die verbleibenden Ärzte in einigen Jahren die wahren Monopolisten sind, und dass Ihr damit deren wahre Lobbyisten seid.

Wolfgang Beckmann, Berlin-Wilmersdorf

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