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Meinung: Die Sonne schickt keine Rechnungen

Zur Debatte über einen Ausstieg aus dem Atomausstieg So wie Goethes Zauberlehrling kann es uns auch ergehen, wenn wir ernsthaft den Ausstieg aus dem Ausstieg der Kernenergie erwägen. Man sollte den mühsam errungenen Konsens für den Einstieg aus dem Ausstieg der Kernenergie in Deutschland nicht wegen Wahlkämpfen, Populismus oder hoher Ölpreise aufs Spiel setzen.

Zur Debatte über einen Ausstieg

aus dem Atomausstieg

So wie Goethes Zauberlehrling kann es uns auch ergehen, wenn wir ernsthaft den Ausstieg aus dem Ausstieg der Kernenergie erwägen. Man sollte den mühsam errungenen Konsens für den Einstieg aus dem Ausstieg der Kernenergie in Deutschland nicht wegen Wahlkämpfen, Populismus oder hoher Ölpreise aufs Spiel setzen.

Die Nutzung der Kernenergie ist und bleibt eine Sackgasse, vor allem solange die Endlagerung des radioaktiven Restmülls nicht zufriedenstellend gelöst ist. Auch die Störanfälligkeit der Atomkraftwerke macht deutlich, dass ein Restrisiko für einen größeren Zwischenfall – sei es durch technisches oder menschliches Versagen – nicht ganz auszuschließen ist.

Hinzu kommt die Gefahr eines Terroranschlages, der mit der Zahl der Kraftwerke steigt. Auch der Export von Atomkraftwerken ist nicht hilfreich, wenn wir nicht die Zahl der Länder erhöhen wollen, die dann selber Atombomben herstellen könnten.

Vielmehr sollten daher alle Kräfte und Ressourcen für die Entwicklung erneuerbarer Energien national wie global und hier besonders der Sonnenenergie gebündelt werden, um eine wirtschaftliche Entwicklung für mehr und bezahlbare Energie zu beschleunigen.

Der hohe Ölpreis sollte uns jetzt dazu ermutigen, die Erschließung neuer Energiepotenziale zu erweitern. Hier würde ich mehr sichtbares Engagement besonders bei den Grünen erwarten. Sind denn die politischen Vorkämpfer auf diesem Feld alle abgetaucht? Oder fürchtet man sich vor schlechten Umfrageergebnissen? Nur Mut zum verantwortlichen Handeln. Unsere Kinder werden es uns danken.

Rainer Breitfeld, Berlin-Lichterfelde

Das Problem der Endlagerung wurde noch nicht gelöst, weil es schlicht nicht lösbar ist. Atommüll strahlt bis zu 1 000 000 Jahre. Atomenergie ist außerdem deutlich teurer als jede andere Energieart, geflissentlich verschwiegen wird immer, dass die Folgekosten von allen Steuerzahlern zu tragen sind. Nicht zu vergessen ist, dass Akw ein perfektes Ziel für terroristische Anschläge darstellen, was dann los ist, kann man sich wohl kaum vorstellen.

Das Energieproblem ist lösbar, die Sonne schickt uns jeden Tag mehr Energie, als alle Menschen zusammen benötigen und schickt dafür noch nicht einmal eine Rechnung. Wir könnten jetzt Weltmarktführer bei erneuerbaren Energien werden, ein deutscher Sonderweg ist daher durchaus zu begrüßen.

Helmut Schröder, Berlin-Buckow

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