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Meinung: Freuen wir uns mit unseren Gästen

„Die Kunst, am Boden zu bleiben“ vom 9. April 2006 Während Karnevalsverächter eine gute Woche vor Aschermittwoch das Rheinland verlassen und sich in Ostfriesland oder auf der Rhön verstecken können, gibt es für den fußballdesinteressierten Berliner keine Ausweichmöglichkeit: Überall in Deutschland euphorische Stimmung und selbst der in der Regel seriöse Tagesspiegel widmet dem Thema Lehmann/Kahn eine Druckseite.

„Die Kunst, am Boden zu bleiben“

vom 9. April 2006

Während Karnevalsverächter eine gute Woche vor Aschermittwoch das Rheinland verlassen und sich in Ostfriesland oder auf der Rhön verstecken können, gibt es für den fußballdesinteressierten Berliner keine Ausweichmöglichkeit: Überall in Deutschland euphorische Stimmung und selbst der in der Regel seriöse Tagesspiegel widmet dem Thema Lehmann/Kahn eine Druckseite. Dabei braucht man nur das Kahn-Bild „Wütend in Bremen“ auf der Titelseite des 9. April zu betrachten, um sich voll Grausen von diesem unbeherrschten Selbstdarsteller abzuwenden. Ein wahres Glück, dass gegen das Geschwätz des „Kaisers“ so wohltuend sachliche Kommentare zum Kahn-Lehmann-Gezerfe wie der des Altmeisters Tilkowski gesetzt werden: Es muss uns gut gehen in Deutschland, wir haben sicher keine Probleme, wenn dieses Thema so wichtig ist.

Wolfgang Sauer, Kleinmachnow

„La Ola in Löws Laptop“

vom 11. April 2006

Was da der Autor zur Lage der Nation äußert, kann man nur bekräftigen. Habe mich köstlich amüsiert. Es ist schon so: Wir Deutschen gefallen uns ein bisschen im Berufspessimismus.Was wurde in den letzten Monaten geredet und geschrieben: Kahn oder Lehmann, Dreier- oder Viererkette, offensiv oder defensiv. Die Stiftung Warentest krittelte an unseren Stadien rum, dann wird „unser aller Klinsi“ fast  demontiert. Mein Gott, die Losung heißt immer noch: „Die Welt zu Gast bei Freunden.“ Was tun wir dafür? In Erwartung dieses Events vermisse ich immer noch eine  heitere, fröhliche Erwartungshaltung der Bevölkerung.

Wir sehen schon bald  die besten Teams der Welt – dass unsere „nette, unreife,sich im Umbruch befindende B-Mannschaft“ (Zitat) höchstwahrscheinlich schon vor dem Finale ausscheidet, ist zwar bedauerlich, schmälert aber keineswegs mein Interesse an diesem Turnier. Dass man den Zustand eines ganzen Landes mit den fußballerischen Künsten seiner Elitekicker vergleicht, finde ich ebenso grotesk wie  unangebracht. Freuen wir uns doch lieber mit unseren Gästen aus aller Welt auf tolle Spiele.  Ein entspanntes Lächeln in unseren Gesichtern wäre ganz sicher  schon mal ein guter Anfang …

Siegfried Uhl,

Berlin-Charlottenburg

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