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Meinung: Genfer Konvention mit Füßen getreten

Betrifft: „Bush gibt Fehler im Irak zu“ und „Tief getroffen“ vom 6. Mai 2004 Lange unter Verschluss gehaltene Folter Berichte und Fotos von Misshandlungen schockieren die Welt.

Betrifft: „Bush gibt Fehler im Irak zu“ und „Tief getroffen“ vom 6. Mai 2004

Lange unter Verschluss gehaltene Folter Berichte und Fotos von Misshandlungen schockieren die Welt. Das seien „Einzelfälle“, ganz und gar „unamerikanisch“ (!), beschwichtigt das Weiße Haus.

Schön wär’s, denn inzwischen steht fest, dass Sadisten unterm Sternenbanner gleich in mehreren irakischen und afghanischen Kerkern wehrlose Menschen erniedrigen, quälen, foltern und töten. Oft sogar mit Wissen und auf Befehl hoher Geheimdienst-Stellen. Das hat Methode und entspricht langjähriger Praxis. Nicht erst seit Errichtung der Freiluft-Käfige von Guantanamo, schon zuvor in Vietnam, in Korea und in den berüchtigten „Internierungslagern“ für Japaner und Deutsche im Zweiten Weltkrieg: Überall haben die USA die Genfer Konvention (und ihre eigenen hehren Grundsätze) brutal mit Füßen getreten.

So ließ General D. Eisenhower 1945 auf den berüchtigten „Rheinwiesen“ Hunderttausende deutscher Gefangener monatelang unter freiem Himmel vegetieren. Ohne medizinische Versorgung, ohne ausreichende Nahrung. Mindestens 50000 starben einen grauenvollen und geplanten Tod. Deutsche Politiker, Kirchenvertreter und Medien wagen es bis heute nicht, an solche Ruhmestaten unserer „Befreier“ zu erinnern. Wäre der 8. Mai nicht ein guter Anlass, endlich auch darüber zu reden?

Herbert Rauter, Karlsruhe

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