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Meinung: Verlage dürfen keine Politik machen

„Spiegel und Bild gemeinsam gegen Rechtschreibreform“ vom 7. August 2004 Die Verlage, die sich an dieser selbst verordneten Rückrufaktion beteiligen, haben sich offenbar entschlossen, nicht mehr nur über die Politik wachen zu wollen, sondern das Geschäft lieber selbst in die Hand zu nehmen.

„Spiegel und Bild gemeinsam gegen Rechtschreibreform“ vom 7. August 2004

Die Verlage, die sich an dieser selbst verordneten Rückrufaktion beteiligen, haben sich offenbar entschlossen, nicht mehr nur über die Politik wachen zu wollen, sondern das Geschäft lieber selbst in die Hand zu nehmen. Dabei zeigen sie eindrucksvoll und unverblümt, welchen Einfluss die Medien nehmen können und wollen. Gewusst haben wir es ja alle irgendwie, aber mit dieser Deutlichkeit wurde uns die Machtfülle der Medien selten vor Augen geführt.

Wenn es sonst zu nichts gut ist, nützt die Aktion von Springer und Spiegel vielleicht wenigstens dazu, dass die Bürger der Bundesrepublik den sakrosankten Medien zukünftig wieder skeptischer gegenüberstehen und erkennen, dass die „Hüter unserer Demokratie“ selbst ein nicht unwesentlicher Teil des Machtapparats sind, über den sie – und dies sollte doch das Korrelat der Pressefreiheit sein – wachen sollten.

Ingmar Jeßulat, Berlin-Schöneberg

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