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Meinung: Verleidet uns den Mozart nicht

Betrifft: „Entführung aus dem Serail“ vom 23. Juni 2004 Auch mich hat das, was behauptet, eine Inszenierung von Mozarts Entführung aus dem Serail zu sein, stark bewegt.

Betrifft: „Entführung aus dem Serail“ vom 23. Juni 2004

Auch mich hat das, was behauptet, eine Inszenierung von Mozarts Entführung aus dem Serail zu sein, stark bewegt. Nach dem Besuch der Vorstellung stehe ich noch immer unter Schock.

Herr Bieito und die Komische Oper sollten dieses pessimistische Stück über entwürdigte, hoffnungslose Menschen und sadistische Psychopathen nicht als Trojanisches Pferd unter dem Titel vom Mozarts Singspiel (!) laufen lassen.

Herr Bieito, benennen Sie Ihr Stück um, streichen Sie die unpassende Musik Mozarts und lassen Sie „Professionelle“ auftreten, um unfreiwillig komisch wirkende „Rammelszenen“ im Hintergrund zu vermeiden, dann haben Sie eine starke Aussage zum Thema Frauenerniedrigung und kranke Liebe.

Aber hören Sie bitte auf, unter falscher Flagge Opernliebhabern Mozart zu verleiden!

Lieselotte Stockhausen-Doering, Berlin-Lankwitz

Betrifft: „Entführung aus dem Serail“ vom 23. Juni 2004

Ich hatte eine Oper erwartet, jedoch sah ich eine absurde pornografische Inszenierung, welche mich zutiefst geschockt hat. Mir kam es vor, als würde Calixto Bieito seine pornografische Neigung in einer Oper aufführen wollen und nicht das klassische Stück von Mozart inszenieren.

In diesem Zusammenhang möchte ich gleichermaßen die Darsteller bemitleiden, die zu solch einer Aufführung gedemütigt wurden. Es ist eine Beleidigung für die Künstler und hat nichts mehr mit künstlerischer Darstellung zu tun. Es ist eine Schande für das Opernhaus, solch ein Stück überhaupt zu veröffentlichen.

Für die Karten wurde viel Geld gezahlt, welches mit Sicherheit im Nachhinein anders angelegt worden wäre. Es ist nicht das moderne, sondern vielmehr das pornografische Erscheinungsbild, welches die Oper immer mehr in Verruf bringt. Mit solchen Inszenierungen muss die Oper ihre Stammgäste verlieren.

Verena Köhnke, Berlin-Wilmersdorf

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