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Meinung: Wichtige Medikamente verschwinden

„Peinlicher Rückzug“ vom 31. Januar 2006 Eines der wichtigsten Medikamente in der Gynäkologie und Geburtshilfe ist zwar seit 20 Jahren auf dem Markt, jedoch nicht mit der Indikation für Frauen und wurde nun vom Markt genommen.

„Peinlicher Rückzug“ vom 31. Januar 2006

Eines der wichtigsten Medikamente in der Gynäkologie und Geburtshilfe ist zwar seit 20 Jahren auf dem Markt, jedoch nicht mit der Indikation für Frauen und wurde nun vom Markt genommen. Unter anderem wurde Misoprostol vor einem Jahr von der WHO in die Liste der Essential Drugs aufgenommen.

Der Hintergrund der aktuellen Entwicklung ist für den durchschnittlichen Leser vielleicht etwas komplex, aber die Sache ist ein unglaublicher Skandal und ein gutes Beispiel für die nach wie vor bestehende Doppelmoral gegenüber Frauen und insbesondere den Aspekt der reproduktiven Gesundheit. Von den Gesundheitsbehörden in Europa und anderswo wäre zu fordern, dass sie Pharmafirmen auffordern, dieses wichtige, wirksame, sichere und billige Medikament für die Anwendung in der Gynäkologie und Geburtshilfe auf den Markt bringen. In diesen Diskussionen wird immer wieder vorgebracht, dass es nicht Aufgabe der Gesundheitsbehörden sei, Pharmafirmen aufzufordern, Medikamente auf den Markt zu bringen. Es ist jedoch nicht nachvollziehbar, warum die Gesundheitsbehörden nur bremsend und limitierend tätig sein sollten und nicht auch aktive Schritte setzen sollen, wenn es um die Gesundheit von Frauen geht.

Dr. Christian Fiala, Wien

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