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Lesermeinung: Öfter fegen!

Innenstadt sieht wie Müllplatz aus Treffen sich zwei Potsdamer im französischen Quartier und staunen. Sagt der eine: „Du sag mal, hat der Struck nicht gesagt, er will Kasernen schließen?

Innenstadt sieht wie Müllplatz aus Treffen sich zwei Potsdamer im französischen Quartier und staunen. Sagt der eine: „Du sag mal, hat der Struck nicht gesagt, er will Kasernen schließen? Und was is det hier? Sieht ja aus wie ''ne neue, so schön eckig und kompakt, so mit schießschartenähnlichen Fenstern und graue Balkons und alles schön von feldgrauen Bändern zusammengehalten.“ Da sagt der andere: „Ja, vielleicht ist dat noch janz wat anderes, vielleicht ein neuer Werbeträger zur Erkämpfung des Kulturhauptstadttitels.“ Die „W.-Staab-Straße“ hat so viel Vorbilder für stilvolle Hausfassaden und die sind würdig für eine Kulturhauptstadt. Hier im Quartier müssten die Anwohner für den ständigen Anblick noch Mietminderung verlangen können. Zum Begriff „Kultur“ gehört auch Ordnung und Sauberkeit, aber wenn man in die Innenstadt schaut, sieht es teilweise wie auf dem Müllplatz aus. Ich glaube, in Potsdam müsste öfter mal gefegt werden, aber nicht nur auf den Straßen – vielleicht auch im Stadthaus. Und nicht zu vergessen die Stellen, wo mal gebuddelt wurde oder dort,wo neue Gasleitungen gelegt wurden. Bauschuttreste liegen immer noch und die Gehwegfläche sieht teilweise wie eine Berg- und Talbahn aus. Es gibt fast fünf Millionen „hartz-betreute“ Bürger, aber keine Arbeitskräfte. Und wenn ich dran denke, da woll''n die auch noch een Schloss wieder uffbauen - wie det dann aussehen würde - vielleicht een Viereck mit ner Blase aus Glas hintendran. Und wozu habe ich neulich een Ausschnitt einer Abgeordnetensitzung im Potsdamer Fernsehen gesehen, für die paar Männekens hätte vielleicht ooch ''ne große Wohnstube gereicht mit ''ner kleenen Rennstrecke; denn ständig sind da welche rumgeloofen - zugehört hat kaum einer. Ihr, die Ihr Verantwortung für die Decke tragen sollt und getragen habt, gebt mehr acht! Denn eines Tages könnte Euch auch ein Herr Vogt fragen: „Wat habt Ihr mit dem ganzen Geld gemacht - nur gepresst?“. K. Selignow, Potsdam

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