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Meinung: Liebe und Kontrolle

RINGEN UM DIE LOVE PARADE

Ganz schön clever? Erst haben die Veranstalter der Love Parade verkündet, dass die TechnoParty dieses Jahr ausfällt, dann ganz cool zugeschaut, wie sich Senat und die Stadt dabei überschlagen, das touristische Mega-Ereignis doch noch zu retten, und dürfen nun wieder kassieren. Ganz so einfach ist es nicht. Denn die Macher sind nur teilweise Zocker, die nur ihre geschäftlichen Interessen im Sinn haben, sondern vor allem eine entzweite Gemeinschaft ehemaliger Freunde, die sich in ihrem verschachtelten Firmen-Imperium verfangen haben. Die einen wollen am liebsten immer noch das Gipfeltreffen der Raver ein Jahr ausfallen lassen, weil eine schlecht vorbereitete Love Parade die Marke endgültig kaputtmacht, die anderen fürchten, dass dies gerade dann der Fall ist, wenn die Party 2004 ausfällt. Und dazwischen der Berliner Senat: Der hat immer deutlich gemacht, dass es keine direkte Finanzierung geben kann, nur eine Hilfestellung. Doch nach den wochenlangen Vermittlungen hat der Wirtschaftssenator längst eine politische Verantwortung für einen erfolgreichen Techno-Umzug. Es wird deshalb nicht dabei bleiben, sich als Partyretter zu präsentieren. Der Verpflichtung, den Veranstaltern, genau auf die Finger zu schauen, kann sich der Senat nicht entziehen. gn

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