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Meinung: Logisch nur mit Helm

35-STUNDEN-WOCHE FÜR OSTDEUTSCHLAND

Die ostdeutsche Metallindustrie hat sich zu einem der wettbewerbsfähigsten Industriezweige der neuen Länder entwickelt. Unter anderem, weil die Arbeitnehmer Zugeständnisse bei Schichtmodellen, Wochenendarbeit und Maschinenlaufzeiten gemacht haben, investierten Volkswagen, BMW und Porsche in den neuen Ländern. Nun aber macht die OstIG-Metall Rabatz. Die Gewerkschaftsführer meinen, dass auch die Ostdeutschen die 35-Stunden-Woche verdient hätten. Dafür wollen sie notfalls streiken. Das zeigt, dass die IG Metall aus dem Arbeitsplatzabbau der 90er Jahre nichts, aber auch gar nichts gelernt hat. Lieber setzt sie einen Standortvorteil aufs Spiel, als zu akzeptieren, dass in den neuen – und mittlerweile wohl auch in den alten – Ländern viele Metallarbeiter länger arbeiten würden, wenn ihre Arbeitsplätze dadurch sicherer würden. Das ist auch der Metallgewerkschaft nicht verborgen geblieben. Aber im Herbst des Jahres wird ein neuer Gewerkschaftschef gewählt. Zwischen dem linken und dem rechten Lager tobt ein Kampf um den Posten. Und da ist es der Linken wichtiger, das Profil zu schärfen, als sich mit lästigen Fragen wie Verantwortung herumzuplagen. Mit der Entscheidung, den Manteltarifvertrag zu kündigen, hat die Binnenlogik der IG-Metall die Vernunft geschlagen. Wieder einmal. uwe

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