zum Hauptinhalt

Lufthansa: Ende der Harmonie

Lufthansa-Fluggäste müssen sich wohl über Wochen auf Behinderungen einstellen. Denn bei diesem Tarifkonflikt mit den Flugbegleitern geht es um mehr als die üblichen zwei bis fünf Prozent mehr Gehalt.

Lufthansa-Fluggäste müssen sich wohl über Wochen auf Behinderungen einstellen. Denn bei diesem Tarifkonflikt mit den Flugbegleitern geht es um mehr als die üblichen zwei bis fünf Prozent mehr Gehalt. Für die Fluggesellschaft geht es darum, endlich einen Ausweg aus der strategischen Klemme zu finden: Auf der einen Seite werden sie durch die Kampfpreise der Billigflieger gequält. Die konnte Lufthansa zwar bisher durch besseren Service und lukrative Langstrecken auf Abstand halten. Auf der anderen Seite aber wird bei eben diesen Langstrecken die Konkurrenz durch die staatlich geförderten Airlines der Golfstaaten immer stärker. Wenn Deutschlands Marktführer keinen Weg findet, die Personalkosten, die mit 40 Prozent an den Gesamtausgaben sehr hoch sind, zu verringern, wird es die Lufthansa schon mittelfristig sehr schwer haben in diesem margenschwachen Geschäft. Die Flugbegleiter dagegen müssen den Weg, den Lufthansa nun plant, ernsthaft fürchten. Über eine Leiharbeitsfirma günstig angeheuerte Stewardessen in Kranich-Uniform? Das ist die Spaltung der harmonischen Familienwelt, in der die Lufthanseaten bisher leben durften. Ein möglicher Schlichter wird salomonische Fähigkeiten beweisen müssen. kph

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false