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Meinung: Mao-Rap

Was macht eigentlich Mao Tse Dong? Wenig zu hören im Moment vom großen Vorsitzenden, möglich, dass die junge Generation ihn längst für einen alten fernöstlichen Modeschöpfer hält oder als Erfindung Andy Warhols verkennt.

Was macht eigentlich Mao Tse Dong? Wenig zu hören im Moment vom großen Vorsitzenden, möglich, dass die junge Generation ihn längst für einen alten fernöstlichen Modeschöpfer hält oder als Erfindung Andy Warhols verkennt. Dabei haben seine Ideen „langer Marsch" und „Kulturrevolution" ihn längst in den Rang der Unsterblichkeit versetzt – ganz im Gegensatz zu jenen, die diese gesellschaftlich relevanten Experimente über sich ergehen ließen. Doch derlei Einwände zählen nicht, wenn das neue China nach seiner Identität sucht und deshalb jetzt einige von Maos größten Hits – „Die zwei Notwendigkeiten", „Diene dem Volk" und „Der Osten ist rot" im RapStil neu aufgelegt hat. Hiesige RapExperten nehmen diese Nachricht freilich mit Bedenken auf: Ob der spätmaoistische Rapper mit solchen Texten den erwünschten „Flow" erreicht, jenen geschmeidigen Textfluss, den nicht einmal überdurchschnittliche Quatschköpfe wie Thomas Gottschalk beherrschen? Wir können ja mal ein wenig üben. Hier ein Textbeispiel: Alle zusammen! Ich bin der Mao, das A und das O das bin ich/mache jahrelang schon blabla jetzt denk ich spinn ich/Hör ich alte Schule neue Schule hip hop hurra/die hohe Schule heißt MAO und der ist immer da. Ja, so bringen wir den Osten zum Erröten.

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