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Meinung: Matthies meint: Booah, der Stoiber!

In Potsdam haben gestern die Nachhaltigkeitstage begonnen. Das ist ein schönes, leicht nach evangelischen Akademien und nach Zeigefinger duftendes Wort.

In Potsdam haben gestern die Nachhaltigkeitstage begonnen. Das ist ein schönes, leicht nach evangelischen Akademien und nach Zeigefinger duftendes Wort. Es will uns sagen, dass wir ökologisch ... Nein, lieber ein aktuelles Beispiel: Edmund Stoiber, der 98-Prozent-Schill, hat gestern eine Büste in Empfang genommen, eine Büste von sich selbst. Doch das Ding ist nicht energieaufwändig aus Bronze gegossen oder aus bayrischem Granit gehauen worden, sondern besteht aus 673 Legosteinen. Und alle, die das Ding sehen, sagen: Booah, der Stoiber! Fast lebensecht, zumal der bayrische Landesvater optisch ja ohnehin stark ins Legohafte spielt. Wir sehen darin ein Modell nachhaltiger Fürstenverehrung: Ist der Dargestellte eines Tages abgewählt, kann die Staatskanzlei ganz leicht aus den Steinen einen neuen Kopf basteln, einen Seehofer beispielsweise. Voraussetzung ist freilich, dass das Ding nie in die Hände von Kindern fällt. Sonst wird aus der Stoiber-Büste bestenfalls ein Klappaltar.

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