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Meinung: Matthies meint: Gleichstellung jetzt!

Es fällt dieser Tage einigermaßen schwer, sich auf jene Dinge zu besinnen, die uns noch im August so furchtbar wichtig vorgekommen waren. Da hieß es gestern, für das Gleichstellungsgesetz der Bundesregierung zeichne sich im Bundestag eine breite Mehrheit ab.

Es fällt dieser Tage einigermaßen schwer, sich auf jene Dinge zu besinnen, die uns noch im August so furchtbar wichtig vorgekommen waren. Da hieß es gestern, für das Gleichstellungsgesetz der Bundesregierung zeichne sich im Bundestag eine breite Mehrheit ab. Ups? fragen wir, wen gleichstellen? Muslime? Aber dann stellte sich heraus, dass es um die Frauen geht, deren Belange zuletzt ein wenig aus dem Blick geraten waren. Sie sollen in allen Verwaltungsbereichen, in denen sie unterrepräsentiert sind, bevorzugt eingestellt werden. Da geht es dann schon wieder los: Eingestellt? Im öffentlichen Dienst? Gerade schien es, als stehe der öffentliche Dienst nun erst recht zur Schrumpfung an, und zwar kräftig - und dann wird kühl über Einstellungen nachgedacht. Möglicherweise ist das Gesetz aber auch ganz anders geplant und lässt sich für den Fall betriebsbedingter Kündigungen ein wenig umdrehen: So, dass dann Männer in allen Bereichen, in denen sie überrepräsentiert sind, bevorzugt entlassen werden? Man sieht, wie eine kleine Änderung der Denkrichtung unversehens hässliche Ideen entstehen lässt, die sich natürlich niemand zu eigen machen möchte. Ja, manch geliebtes Politikritual sieht nach dem 11. September sehr eigenartig aus. Es könnte freilich sein, dass das nach einer gewissen Bedenkzeit gut ist für die wesentlichen Themen.

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