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Meinung: Matthies meint: Urlaub macht dumm

Psychologen haben mit Journalisten viel gemeinsam. Es gibt unter ihnen brillante Denker, hartnäckige Wahrheitssucher, gestörte Wichtighuber und berüchtigte Scharlatane - und sie alle möchten der Nachwelt überdies gern Bleibendes hinterlassen.

Psychologen haben mit Journalisten viel gemeinsam. Es gibt unter ihnen brillante Denker, hartnäckige Wahrheitssucher, gestörte Wichtighuber und berüchtigte Scharlatane - und sie alle möchten der Nachwelt überdies gern Bleibendes hinterlassen. Zu welcher Kategorie der Psychologe Siegfrid Lehrl aus Erlangen gehört, wissen wir nicht. Aber seine Entdeckung hat was für die Ewigkeit, sofern es in der Ewigkeit noch Urlaub geben wird, und das ist ja ziemlich wahrscheinlich. Zu den Urlaubsrisiken also, meint Lehrl, gehören nicht nur Raubüberfälle, Ehekrisen und Durchfall, sondern auch Doofheit. Drei Wochen reines Nichtstun nämlich senken nach seinen Erkenntnissen den Intelligenzquotienten um 20 Punkte. 20! Addiert man noch die Wirkung von täglich zwei Litern Sangria und drei vierfachen Wodkas, so liegt nach drei Wochen ein negativer IQ, der so manche Ballermann-Tollerei erklären könnte, durchaus in Reichweite. Als Gegenmittel empfiehlt Lehrl Spiele wie Schach, Bridge oder Mühle; lesen und Museumsbesuche reichen nicht zur Vorbeugung. Angesichts der bevorstehenden Urlaubssaison appellieren wir deshalb dringend an unsere Politiker, ein Schachspiel und Spielkarten mitzunehmen und auf Alkohol zu verzichten. Sonst wird der Berliner Wahlkampf einfach grauenhaft.

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