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Meinung: Matthies meint: Von Kaninchen und Menschen

In der vergangenen Woche sind bei all den Rückschritten im menschlichen Bereich die Fortschritte der Medizin ein wenig zu kurz gekommen - Fortschritte, die in einer nachrichtenarmen Zeit ganze Lawinen von kulturpessimistischen Feuilletons ins Tal gejagt hätten. Haben sie aber nicht, und so muss an dieser Stelle nachgearbeitet werden.

In der vergangenen Woche sind bei all den Rückschritten im menschlichen Bereich die Fortschritte der Medizin ein wenig zu kurz gekommen - Fortschritte, die in einer nachrichtenarmen Zeit ganze Lawinen von kulturpessimistischen Feuilletons ins Tal gejagt hätten. Haben sie aber nicht, und so muss an dieser Stelle nachgearbeitet werden. Am bemerkenswertesten war zweifellos die Kreuzung von Mensch und Kaninchen in einem chinesischen Labor, die dem friedenspolitisch wünschenswerten Zuchtziel eines sanften, tendenziell furchtsamen Mitbürgers großen Auftrieb geben kann (und Neuverfilmungen von Charlies Tante denkmöglich erscheinen lässt). Kaum weniger sensationell war die Tat eines Chirurgen in New York, der eine Gallenblase in Straßburg entfernt hat, verbunden nur durch ein Hochleistungs-Glasfaserkabel und ein paar Roboterarme. Denken wir weiter: Bald wird es möglich sein, Peter Scholl-Latour schon während des Interviews aus beliebiger Entfernung ein paar vernünftige Sätze in den Mund zu legen, und am Horizont zeichnet sich sogar eine noch faszinierendere Möglichkeit ab, nämlich, dass Udo Walz von Berlin aus Sabine Christiansen in Sylt die Haare macht. Bis dahin müssen freilich noch viele, viele Glasfaserkabel verlegt werden.

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