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Meinung: Matthies meint: Wo uns der Turbolader drückt

Bilder! Wortspiele!

Bilder! Wortspiele! Das muss sein, wissen wir Journalisten ja am besten, und deswegen werden tagtäglich so unendlich viele Kirchturmspitzen unter den Eisberg gekehrt. Wie frisch, wie neu klingt dagegen, was Berlins Schulsenator Böger über das Bildungssystem gesagt hat: Man dürfe es nicht "zu einem Turbolader machen, aus dem die Starken herausgeschossen werden und die Schwachen auf der Strecke bleiben." Klingt klasse! Aber bei näherem Nachdenken ... Ein Turbolader nämlich drückt, angetrieben vom Auspuff, Luft in den Motor, damit das Benzin besser verbrennt. Sind jetzt also die starken Schüler die Abgase, während den schwachen die Luft ausgeht? Wen drückt der Bildungs-Turbo wo hin, und wer treibt ihn? Es scheint, dass der Senator eher eine Zentrifuge gemeint hat, in der die schwachen Schüler ausgepresst werden, während die anderen, die anderen ... Äh: im Sieb hängenbleiben? Wie wäre es mit einem Staubsauger, der die guten Schüler hinten rauspustet, während die anderen im Hygienebeutel enden? Nein, so: Das Bildungssystem darf nicht zu einer Pistole werden, die die Starken ins Ziel schießt, während die Schwachen als Hülsen zur Seite fallen. Passt! Aber was machen wir mit der warmen Luft aus Politikermund? Dafür wäre ein Turbolader wohl doch ganz gut geeignet.

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