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Meinung: Mehdorn in der Klemme

Die Bahn sagt ihren Börsengang ab. Um präzise zu sein: Der Aufsichtsrat der Bahn unter Führung des TUIChefs Michael Frenzel sagt den Börsengang ab.

Die Bahn sagt ihren Börsengang ab. Um präzise zu sein: Der Aufsichtsrat der Bahn unter Führung des TUIChefs Michael Frenzel sagt den Börsengang ab. Nicht der Bahnchef Hartmut Mehdorn selbst, sondern die Vertreter des Bundes als Eigentümer vertagen den seit zehn Jahren geplanten Schlusspunkt eines ehrgeizigen Privatisierungsplanes auf unbestimmte Zeit. Mit dem Börsengang im Jahre 2006 sollte der Umbau der alten Bundesbahn in ein modernes Logistik- und Transportunternehmen gekrönt werden. Nur auf den ersten Blick ist die Nachricht kein Grund zur Aufregung. Denn die Bahn fährt auch wenn sie privatisiert ist. Und an einen echten Börsengang im Sinne einer Volksaktie war ohnehin nicht gedacht. Doch hat der ehemalige Industriemanager Mehdorn sein eigenes Schicksal ganz eng mit der Privatisierung verknüpft. Mit aller Gewalt versuchte er, die Trennung vom Bund durchzusetzen und sich damit von politischen Entscheidungen freizumachen. Gegen wachsenden Widerstand. Nicht nur die Gewerkschaften vermuteten hinter den hektischen Börsenplänen auch den Versuch, die Bahn zu Lasten von Kunden und Personal auf Rendite zu trimmen. Jetzt wird der Druck wachsen, die gesellschaftliche Aufgabe der Bahn als Verkehrsträger wieder verstärkt in den Mittelpunkt zu rücken. Ob Hartmut Mehdorn dafür noch der richtige Mann ist? fo

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