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Meinung: Mehdorns Makulatur

Bahnkunden werden noch lange darauf warten dürfen, auch Bahnaktien kaufen zu können. Trotz Fahrpreiserhöhung werden die ICs und ICEs, und auch der Güterverkehr, noch lange mit Verlust fahren – das hat der Konzern jetzt einräumen müssen, bisher nur inoffiziell und in kleiner Runde.

Bahnkunden werden noch lange darauf warten dürfen, auch Bahnaktien kaufen zu können. Trotz Fahrpreiserhöhung werden die ICs und ICEs, und auch der Güterverkehr, noch lange mit Verlust fahren – das hat der Konzern jetzt einräumen müssen, bisher nur inoffiziell und in kleiner Runde. Eines ist aber schon jetzt abzusehen: Die Finanzplanung der Bahn, die in wenigen Wochen präsentiert werden soll, wird mit dem Optimismus, den Bahnchef Hartmut Mehdorn bis zuletzt verbreitet hat, wenig zu tun haben. Als im September der für 2006 geplante Börsengang des Konzerns verschoben wurde, sagte Mehdorn noch vollmundig: Das ist allein Entscheidung der Politik, die Bahn hätte die nötigen Ergebnisse präsentiert. Kaum zwei Monate später ist das schon wieder Makulatur. 2007 oder 2008 soll der Börsengang frühestens kommen. Und wie will die Bahn die nötigen Gewinne erzielen? Mit wesentlich mehr Bahnfahrern und Gütertransporten rechnet der Konzern selber nicht. Die Bahn wird also stärker sparen müssen – ohne Qualitätsverlust wird das kaum gehen. Bahnkunden müssen sich darauf einstellen, dass es weniger neue Züge und weniger Fahrkartenschalter geben wird. Nur eines wird sehr pünktlich eintreffen: Die Diskussion darüber, ob Mehdorn noch der richtige Mann an der Bahnspitze ist. Diesmal hat er wesentlich schlechtere Karten als im September. hop

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