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Merkel fordert Aufbau West: Soli für alle

Der Osten war eine Baustelle, im Westen wurden nur die Löcher geflickt. So ist es seit der Wiedervereinigung. Doch der Investitionsstau im Westen hat auch einen ganz westlichen Grund

Da hat sie schon recht, die Kanzlerin: Dass man beim kommenden Großinvestitionsprogramm des Bundes die Millionen und Milliarden etwas mehr in den Westen lenken sollte, ist eine naheliegende Einsicht. Denn der Osten hat – was völlig in Ordnung war – in den letzten Jahren seine Infrastruktur erheblich modernisiert. Ob Krankenhäuser, Straßen, Schulen – Sachsen & Co. war eine riesige Baustelle. Dort ist in wenigen Jahren ein riesiger Nachholbedarf ausgeglichen worden. Im Westen wurden dagegen häufig nur die Löcher geflickt. Und vor 1990 hätte wohl auch niemand in den alten Ländern daran gedacht, dass Elternkollektive die Schulräume ihrer Kleinen selber streichen, weil kein Geld im Gemeindesäckel ist. Allerdings sollte nun auch niemand glauben, der Westen hätte in jenen Jahren der massiven Ost-Hilfen gar nichts abbekommen. Und der Investitionsstau West hat auch einen ganz westlichen Grund. Denn das heute in den Kassen von Ländern und vor allem Kommunen zu wenig Geld liegt, hat auch damit zu tun, dass man in den 70ern und 80ern etwas zu fröhlich über die eigenen Verhältnisse gelebt hat. Wer aber selbst in guten Zeiten Schulden anhäuft, kann sich eben hernach nicht mehr so viel leisten.

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