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Merkel und die Bundeswehr: Da muss die Chefin ran

Wann erklärt Angela Merkel schon mal etwas zur Chefsache? Erst die Trauerfeier für die gefallenen Soldaten, dann der Besuch im Einsatzführungskommando: Beides hat ihr bisher eher akademisches Verhältnis zur Bundeswehr verändert.

Manche Politiker geben sich ja mit dem Lesen von Zusammenfassungen anstelle von umfangreichen Vorlagen zufrieden. Oder mit Kurzvorträgen. Nicht so die Bundeskanzlerin. Die vergangenen Tage haben offenkundig neue Wissbegierde geweckt. Sie will mehr wissen, präzise, als eine Art Grundlagenforschung. Erst die Trauerfeier für die gefallenen Soldaten, dann der Besuch im Einsatzführungskommando in Potsdam, von wo aus der Einsatz in Afghanistan koordiniert wird, haben ihr bisher eher akademisches (oder polit-strategisches) Verhältnis zur Bundeswehr verändert. Wann erklärt Merkel schon mal etwas zur Chefsache? Wer weiß, wie bestimmt die Bundeskanzlerin werden kann, wenn sie einen einmal gefassten Vorsatz durchsetzen will, der weiß auch, was Verteidigungsminister und die Generäle jetzt schleunigst tun sollten: in vorauseilendem Gehorsam Pläne für eine kriegstauglichere Ausrüstung der Truppe vorlegen. Merkel mag ja nicht nachtragend sein, sie kann nur schwer vergessen. Und das sollte besser keiner provozieren. Die Kanzlerin wird nicht viele Trauerfeiern besuchen wollen.

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