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Metallerstreik: Krise vor dem Komma

Krawall in der Krise? Aber sicher doch, sagt die IG Metall und ruft ihre Mitglieder in dieser Woche zum Ausstand. Eine der größten Warnstreikwellen aller Zeiten hat Gewerkschaftschef Berthold Huber angekündigt. Das wäre hilfreich.

Denn je wuchtiger die Arbeitnehmer in diesen Tagen auftreten, desto größer sind die Chancen auf einen Tarifkompromiss noch bis Mitte November. Beide Seiten brauchen den Warnstreik. Die Metaller müssen mal raus vor das Werkstor und ihr Mütchen kühlen; sie wissen ziemlich genau, was ihre Firma in den letzten Jahren verdient hat, und sie sind jetzt sauer, weil der Tarifabschluss wegen der Finanzkrise nicht so hoch ausfallen kann wie noch vor ein paar Wochen gedacht. Den Arbeitgebern helfen knallige Warnstreiks bei der Einschätzung, dass die IG Metall auch in diesen Zeiten einen echten Arbeitskampf führen könnte, wenn es denn sein muss; ferner sollten sich die Arbeitgeber hüten, die Bankenkrise zu stark zu instrumentalisieren. Eine Vier muss am Ende vor das Komma, das ist den Pragmatikern auf beiden Seiten klar. Am 11. November, nach einer Woche Warnstreik, wird weiterverhandelt. alf

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