zum Hauptinhalt

Meinung: Mit Kanonen auf Dosen

NEUE KLAGE GEGEN DAS PFANDGESETZ

Doch, doch. Deutschland hat auch ein paar richtige Probleme: die Arbeitslosigkeit, die Schieflage der Sozialsysteme, den Klimawandel. Aber richtige Debatten gibt es offenbar nur, wenn es um die kleinen Beträge geht, um Bonusmeilen einer Fluggesellschaft oder um das Dosenpfand. Kein anderes Umwelt-Thema hat in den vergangenen vier Jahren mehr Leidenschaft entfacht. Nun haben 7500 Händler eine Sammelklage gegen das Pflichtpfand eingereicht. Diesmal geht es nicht mehr darum, die Veröffentlichung der Mehrwegquoten zu verhindern. Schon in der Verpackungsverordnung von 1991 war der Anteil von Pfandflaschen bei Getränkeverpackungen gesetzlich festgeschrieben worden. Eingehalten wurden diese Quoten aber schon lange nicht mehr. Nachdem der Handel vor dem Bundesverfassungsgericht mit dem Versuch gescheitert ist, die Einführung des Pfands zu verhindern, indem die Veröffentlichung gestoppt wird, klagen die Händler nun zur Abwechslung gegen das Pfand selbst. Wenn der Handel nur halb so viel Energie darauf verwendet hätte, die Mehrwegquoten zu erfüllen, anstatt seinen gesamten Einsatz auf die Verhinderung des Pfands zu legen, hätte er sich viel Ärger ersparen können. Zumal die Kosten für die Vielzahl gerichtlicher Auseinandersetzungen um das Dosenpfand am Ende womöglich teurer kommen als die Anschaffung von Rücknahmeautomaten. deh

NAME

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false