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Meinung: Morgen war gestern

DIE PDS RUFT NACH BISKY

Die Jungen in der PDS haben eine neue Disziplin für sich entdeckt: den dialektischen Karrierismus. Noch vor einer guten Woche hatte der Berliner Landes und Fraktionsvorsitzende Stefan Liebich erklärt, ein neuer Aufbruch der nahe am Zusammenbruch stehenden Partei sei mit einem alten Bundesvorsitzenden wie Bisky nicht möglich. Heute, da der alte Bisky tatsächlich sehr wahrscheinlich neuer Bundesvorsitzender wird, verkündet Liebich, dies sei selbstverständlich eine „Aufbruchlösung“. Ein Widerspruch? Ach was. Ein Erfolgsrezept. Sicher ist sicher, bloß nicht unangenehm auffallen, ganz egal, wie es steht, ganz egal, woher der Wind weht. Und außerdem: Es regiert sich doch gerade so schön ruhig in Berlin. Die PDS ist dabei – und fast keiner merkt’s. Wenn die Liebichs ein bisschen Glück haben, vergessen die Berliner sogar, die Sozialisten irgendwann wieder abzuwählen. Wenn es sie dann überhaupt noch gibt. Denn wohin der tolle Aufbruch führt, hat Liebich ja gar nicht gesagt. Man wird aber den Eindruck nicht los, es soll direkt in ein Mausoleum gehen. Dann hätte Liebich wirklich ein Denkmal verdient, am besten auf dem früheren Leninplatz. lom

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