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Meinung: Nationaler Ethikrat: Die Grenzen der Forschung

In deutlicher Form hat der Vorsitzende des Nationalen Ethikrats dargelegt, was sein Gremium alles nicht leisten wird. Die Forschung auf dem Gebiet der sich rasant entwickelnden Gentechnik werde man weder steuern, noch verbieten können, sagt Spiros Simitis.

In deutlicher Form hat der Vorsitzende des Nationalen Ethikrats dargelegt, was sein Gremium alles nicht leisten wird. Die Forschung auf dem Gebiet der sich rasant entwickelnden Gentechnik werde man weder steuern, noch verbieten können, sagt Spiros Simitis. Diese pessimistische Aussage wird den Kanzler freuen. Er möchte den Stammzellenforschern endlich ihr Material liefern, die aus menschlichem Leben gewonnenen embryonalen Stammzellen. Der Rat der Weisen wird im Herbst keine Forschungsverbote erteilen. In der Stammzellenfrage werden die Abgeordneten also auf ihren eigenen Rat hören müssen.

Zum Thema Online Spezial: Die Debatte um die Gentechnik Das ist kein Armutszeugnis für den Ethikrat. Man konnte nicht ernsthaft erwarten, dass sich ein Gremium mit 25 Experten unterschiedlichster Herkunft und Gesinnung auf eine klare Position - Forschung ja oder nein? - festlegen würde. Der Ethikrat kann die Debatte nur kanalisieren, sie bereichern, konkrete Fragen aufwerfen, auf die Gesellschaft und Politik eine Antwort finden müssen. Generell hat Simitis Recht mit seiner Einschätzung: Die jüngsten Schreckensmeldungen aus den USA, wo Wissenschaftler Menschen nicht nur therapeutisch sondern richtig klonen wollen, zeigen den rücksichtslosen Drang von Einzelnen. Sie könnte man nur durch weltweite Verbote aufhalten. Dies mag illusorisch sein. Dennoch darf der Bundestag zumindest für Deutschland Grenzen setzen.

mfk

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