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Neuer EU-Ratspräsident: Türkei-Skeptiker

Der neue EU-Ratspräsident gilt als Türkei-Skeptiker. Seine Macht in dieser Frage sollte man aber nicht überschätzen

Außerhalb Belgiens weiß man über Herman Van Rompuy nicht viel. Seit einem knappen Jahr ist er belgischer Regierungschef und demnächst geht er „nach Europa“. Während die Belgier derzeit weniger mit dem künftigen Einfluss Van Rompuys als EU-Ratspräsident und mehr mit der Zukunft ihres zerrissenen Landes beschäftigt sind, hat man anderswo sehr schnell auf die Brüsseler Spitzenpersonalie reagiert – nämlich außerhalb der EU: beim Europa-Aspiranten Türkei. Zu den wenigen Dingen, die man über Van Rompuy außerhalb Belgiens weiß, gehört nämlich auch, dass er ein gläubiger Katholik ist und gleichzeitig an den Beitrittschancen der Türkei zweifelt. Die Sorge türkischer Politiker, mit seiner Nominierung könnte die EU-Aufnahme ihres Landes unmöglich werden, ist nicht ganz unbegründet. Denn der Belgier stärkt die Türkei-Skeptiker um Merkel und Sarkozy. Doch braucht man seine Macht auch nicht zu überschätzen. Sollte die Mehrheit der EU-Staaten einen Türkei-Beitritt wollen – er könnte es nicht verhindern.

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