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Neuer EZB-Chef: Draghis Gespür fürs Geld ist gefragt

Mario Draghis Aufgabe als neuer Chef der Europäischen Zentralbank ist schwer: Eine Gratwanderung in der Zinspolitik steht bevor.

Die Bank hat das Ende der Politik des billigen Geldes eingeleitet, die einst die Blase produzierte, die vor fast drei Jahren so schmerzhaft geplatzt ist. Mit anziehender Konjunktur müssen die Zinsen steigen, um das Risiko der Inflation und einer neuen Finanzkrise zu begrenzen. Zugleich trifft es die „Programmstaaten“ Irland, Portugal und Griechenland besonders hart, wenn sie noch höhere Zinsen für ihre Schulden bezahlen müssen. Das Risiko einer Zahlungsunfähigkeit steigt damit an. An einem solchen Szenario hat die Bank das allergeringste Interesse. Nicht nur, weil auch das zu Verwerfungen an den Finanzmärkten führen könnte, sondern weil es die Frankfurter Euro-Hüter selbst bedroht. Sie haben in den letzten Monaten für viele Milliarden Euro schlecht bewertete Anleihen der Pleitestaaten aufgekauft, beziehungsweise als Sicherheit akzeptiert, und gelten mittlerweile als Griechenlands größte Gläubiger. Da ist Herrn Draghis Gespür für Geld mehr als gefragt.

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