zum Hauptinhalt
Eine klare Botschaft - Berliner Lehrer legen die Arbeit nieder, weil sie mit den Bedingungen an den Schulen nicht einverstanden sind.

© dpa

Lehrerstreik in Berlin: Nicht akzeptabel - bei allem Verständnis

Überaltert und gestresst von sozialen Problemen und einer Vielzahl von Reformen - Berliner Lehrer protestieren gegen ihre Arbeitsbedingungen. Das fast bankrotte Berlin wird großzügige Regelungen nach außen aber nicht erklären können.

Zahltag noch vor dem Wahltag. Das hätten die Lehrer gerne, die heute streiken, damit Kollegen ab 55 eine Stunde Unterricht weniger geben müssen. Sie können auf die überalterte Lehrerschaft und 1400 dauerkranke Kollegen verweisen, auf den pädagogischen Stress durch eine Vielzahl von Reformen und wachsende soziale Probleme an vielen Schulen.

Eltern wissen, wie hart der Lehrerjob ist. Wohl deshalb protestieren sie kaum gegen die Arbeitsniederlegung, obwohl sie ihre Kinder früher abholen müssen. Die geforderte Ermäßigung aber kostet jährlich rund 75 Millionen Euro. Warum sich das fast bankrotte Berlin eine großzügige Regelung leisten sollte, die es selbst in wohlhabenden Bundesländern so nicht gibt, wird der Senat den anderen Ministerpräsidenten nicht erklären können.

Bei allem Verständnis für ältere Lehrer, die mehr tun als ihren Job, ihre Forderung ist nicht akzeptabel. Sie säen zudem Zweifel, ob der Beamtenstatus angemessen ist, wenn sie trotz Treuepflicht und Privilegien streiken. Wer das nicht im Auge behält, verliert Sympathien. Ermäßigungsstunden erst ab 60, Verzicht auf etwas Gehalt und Einstellung von mehr jüngeren Pädagogen. So könnte ein Paket aussehen, von dem sowohl Lehrer als auch Eltern profitieren.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false